Grassilage, Heulage, Haylage
Wissenswertes über siliertes Grünfutter
Oft sorgen die unterschiedlichen Begriffe Silage oder Grassilage, Heulage und auch Haylage für Verwirrung, da sie teilweise synonym verwendet werden. Im Folgenden Pferdefutter-Tipp wollen wir etwas Licht ins Dunkel bringen.
Die Unterschiede zwischen Silage, Grassilage, Heulage und Haylage
Silage
Silage bezeichnet grundsätzlich eine Konservierungsart durch einen niedrigen pH-Wert und eine Kohlendioxidatmosphäre durch Luftabschluss.
Grassilage
Der Begriff Grassilage bezeichnet eine Silage, deren Ausgangsmaterial aus Gräsern oder Gräsermischungen besteht. Im Allgemeinen weisen Grassilagen einen Trockensubstanzgehalt von bis zu etwa 50% auf, das Produkt enthält also ca. 50% Wasser! Der pH-Wert bei diesen Produkten liegt bei guter Qualität bei einem Wert von ca. 4 bis 5.
Heulage und Haylage
Heulage und Haylage sind tatsächlich Synonyme. In dieser Spezialform der Silage wird ein Trockensubstanzgehalt von 60% und höher erreicht. Dies wird durch eine längere Anwelkung des Ausgangsmaterials in der Sonne erreicht. Mit einem pH-Wert von über 5 ist das Endprodukt zudem im Vergleich zur „normalen“ Grassilage nicht so sauer.
Warum hat Silage einen niedrigen, also sauren, pH-Wert?
Beim Silierprozess kommt es zu einer so genannten Milchsäuregärung. Es wird Milchsäure gebildet, die in Kombination mit geringen Mengen von anderen kurzkettigen Fettsäuren wie Essigsäure, den niedrigen pH-Wert verursacht und mit zur Konservierung beiträgt.
Neben der Ansäuerung durch die Milchsäuregärung wird die Konservierung durch eine Kohlendioxidatmosphäre erzeugt. Diese entsteht dadurch, dass die Silage-Ballen luftdicht in Folie eingewickelt werden und während der Milchsäuregärung der Restsauerstoff verbraucht wird.
Ist Silage aufgrund des niedrigen pH-Wertes gefährlich für Ihr Pferd?
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Autor: Dr. Brigitta Wichert
Quellen: Ellis, A.D., Hill, J. Nutritional physiology of the horse. 2005, Nottingham University Press, ISBN 1-897676-46-8
Wyss, U., Klein, R., Mund, K., von Niederhäusern, R., Strickler, B., Wichert, B. Stabilität von Silagen für Pferde bei der Fütterung. Agrarforschung Schweiz, 2010, 1, 308-313
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