Wurmkur bei Pferden

Richtig entwurmen! Aber wie?

Am Ende der Weidesaison wird für Pferdebesitzer das Thema Wurmkur wieder aktuell.  In vielen Ställen wird im Herbst turnusmäßig der komplette Bestand entwurmt (die sogenannte strategische Entwurmung). Zudem findet eine weitere Behandlung gegen Dasselfliegenlarven in den Monaten Dezember und Januar statt.

Die Alternative zur pauschalen bzw. strategischen Wurmkur

Wenn man sich mit dem Thema Wurmkur beschäftigt, stolpert man heutzutage vermehrt über die Begriffe zeitgemäße oder selektive Entwurmung. Diese Vorgehensweise ist aus einem generellen Umdenken bei der Parasitenbekämpfung entstanden. In den letzten Jahren entwickelten Würmer und andere Parasiten fortschreitende Resistenzen. Die verwendeten Wurmkuren zeigten immer weniger Wirkung bei den sogenannten Endoparasiten – den Parasiten im Inneren des Körpers, zum Beispiel im Darm oder in Gewebe. 

Zudem möchten viele Pferdebesitzer Ihrem Tier unnötige chemische Belastungen ersparen, denn die Wurmkuren können auch zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen führen und den Organismus des Pferdes nachhaltig belasten.

Zeitgemäße oder selektive Entwurmung – was bedeutet das?

Vielerorts wird mittlerweile die selektive Entwurmung umgesetzt: Anstatt den kompletten Pferdebestand pauschal drei bis vier mal im Jahr zu entwurmen (strategische Entwurmung) werden bei der selektiv eingesetzten Wurmkur nur die sogenannten “Ausscheider” entwurmt, also die Pferde, bei denen ein Wurmbefall nachgewiesen wurde.

  • Im ersten Schritt findet hierzu eine Kotuntersuchung beim gesamten Pferdebestand statt.
  • Es werden alle Tiere ermittelt, die eine bestimmte Anzahl an Wurmeiern ausscheiden (z.B. gilt für die so genannten Strongyliden ein “Schwellenwert” von 200 Eier oder mehr pro 1 Gramm Kot). 
  • Anschließend werden die ermittelten “starken Ausscheider” mit Präparaten behandelt, die genau gegen die nachgewiesenen Parasiten wirksam sind. 
  • Eine Nachuntersuchung des Pferdekots gibt Aufschluss darüber, ob ggf. nachbehandelt werden muss.


Bei dieser selektiven Entwurmung finden im ersten Jahr die regelmäßige Kotuntersuchungen alle 42-60 Tage statt – anschließend alle 3 Monate (90 Tage).

Wann ist eine selektive Wurmkur einzelner Pferde nicht sinnvoll?

Wenn ein Befall mit Spul-, Band-, Faden- oder anderen Würmern bzw. Larven vorliegt, sollte der gesamte Bestand entwurmt werden! Dennoch wird durch eine Kotuntersuchung im Vorfeld erreicht, dass nur bei Befall und dann gezielt und wirksam entwurmt wird. 

Vorteile der zeitgemäßen/gezielten Wurmkur

Gemäß der FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) wurden mit der strategischen bzw. pauschalen Methode z.T. mehr als 70% der Pferde unnötig behandelt. Zudem sind genau durch diese Vorgehensweise die bereits erwähnten Resistenzen bei den Parasiten entstanden. Immer häufiger überlebten Würmer, denen die Medikamente nichts (mehr) ausmachten. Die resistenten Parasiten konnten sich dann ungehindert weiter vermehren. Dieser Effekt wird bei der gezielten Entwurmung deutlich minimiert.

Und die Nachteile?

In kleinen, privaten Beständen oder Haltergemeinschaften bringt die gezielte Wurmkur sicher keine nennenswerten Schwierigkeiten mit sich. 

Logistisch und finanziell ist eine solche Vorgehensweise in großen Betrieben aber oft recht schwer umzusetzen. Für die zeitgemäße Wurmkur ist es erforderlich, dass alle Pferdebesitzer mit dem Betreiber einig sind, dies gilt vor allem in Bezug auf die Finanzierung. Hierzu kann man allerdings feststellen, dass die Kosten für die Kotuntersuchungen, die im ersten Jahr ca. alle zwei Monate stattfinden, in den Folgejahren durch deutlich geringere Ausgaben für Wurmkur-Medikamente wieder ausgeglichen werden.

Außerdem ist es bei dieser Methode wichtig, sehr gezielt zu behandeln. Dies bedeutet, dass jedes Pferd individuell mit dem passenden Präparat in der passenden Dosierung zu behandeln ist. Dafür muss unter anderem das Gewicht jedes Pferdes möglichst genau ermittelt werden. Tipp: Das Gewicht Ihres Pferdes kann mit Hilfe der folgenden Formel geschätzt werden: Gewicht (in kg) = Brustumfang (in cm)² x Körperlänge (in cm) / 11900.

Auch sollte die selektive Methode nur bei erwachsenen Pferden angewendet werden. Bei Fohlen und Jungpferden muss die Entwurmung und Überprüfung wesentlich engmaschiger erfolgen. 

Prävention & hygienische Maßnahmen

Grundsätzlich sind auch die folgenden Hygienemaßnahmen maßgeblich, um Parasitenbefall unter Kontrolle zu halten.

  • regelmäßiges Abäppeln der Weide bzw. des Paddocks
  • geringe Besatzdichte bei Weidehaltung (ideal sind 2 Pferde je Hektar)
  • regelmäßiger Weideumtrieb, gerne im Wechsel mit Rindern 
  • regelmäßiges Ausmähen der Flächen
  • bedarfsgerechte Düngung / Kalkung im Frühjahr 
  • tägliches Ausmisten der Boxen (keine Tiefboxen bzw. “Matratzenhaltung”)
  • keine Fütterung auf dem Boden

Unterstützen Sie das Immunsystem Ihres Pferdes

Um das Verdauungssystem und damit auch das Immunsystem der Pferde gesund zu halten, können entsprechende Futtermittel hilfreich sein. Dies gilt auch, wenn Magenschleimhaut und die Darmflora nach der Gabe einer Wurmkur Unterstützung benötigen. Grundsätzlich können bestimmte Kräuter und Futterzusätze das Immunsystem, die Schleimhäute oder auch die Darmflora unterstützen. Aus unserem Sortiment haben sich folgende Zusatzfutter bewährt:

  • Vital Hefe Pellets: mit lebender Hefe, hilfreich bei der Stabilisierung der Darmflora von Pferden
  • Kräutermischung “Leberwohl”: die leckere Kräutermischung zur Unterstützung der Leberfunktion 
  • Flohsamen: die sanfte und 100% natürliche Darmpflege für Pferde
  • Ismosan: Unterstützung der Verdauung Ihres Pferdes mit wertvollen Kräutern


Wichtig! Mit Futtermitteln und Kräutern kann man die Verdauung und das Immunsystem der Pferde unterstützen, sodass die Pferde allgemein widerstandsfähiger gegen etwaige Infektionen sind. Kräuter können aber keine Wurmkur ersetzen! Es gibt keine Kräuter, die tatsächlich nachweislich Parasiten im Körper des Pferdes abtöten oder einen Befall verhindern können.

Unterm Strich

Das passende “Wurmkur-Management” liegt in der Verantwortung des einzelnen Pferdehalters. Da es sich um ein sehr umfangreiches Thema handelt, sind noch mehr Gesichtspunkte diskussionswürdig als die hier aufgeführten. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass überhaupt eine Behandlung stattfindet. Es sollte aber auch hier der Grundsatz gelten: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“! 

Sprechen Sie auch mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens und finden Sie gemeinsam die für Sie passenden Behandlungs- und Präventionswege.

 

Quelle: FN - Deutsche Reiterliche Vereinigung


Bildquelle: Kräuterwiese

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